24.01.2014 von JoDo
Thema: Zwei nicht unbedeutende Herren
24.01.2014 von JoDo
24.01.2014 von JoDo
An dieser Stelle möchte ich zweier Herren gedenken, die dem „Österreichischen“ als solchem einen unschätzbaren Dienst erwiesen haben, der aber irgendwie im Lauf der Zeit in Vergessenheit geraten zu sein scheint.
Der im Deutschen nicht gerade schön klingende Name Popowitsch ist klar erkennbar slawischer Herkunft. Die Endung -witsch bedeutet soviel wie „Sohn“ und Popa ist der orthodoxe Priester, der Pope. Popowitsch heißt also ganz einfach „Sohn des Popen“.
Zwei seiner Namensträger waren bahnbrechend tätig für Österreich.
1.) Johann Siegmund Valentin Popowitsch (slowenisch: Janez Žiga Valentin Popovič; * 9. Februar 1705 in Arzlin/Arclin bei Cilli/Celje in der Untersteiermark/Spodnja Štajerska (heute in Slowenien gelegen); † 21. November 1774 in Perchtoldsdorf, Niederösterreich)
war ein österreichischer Sprach- und Naturforscher und durch sein Eintreten für die Oberdeutsche Schreibsprache einer der Pioniere der österreichischen Standardvarietät der deutschen Sprache.
2.) Aurel Constantin Popovici (* 16. Oktober 1863 in Lugosch, damals Kaisertum Österreich, heute Rumänien; † 9. Februar 1917 in Genf) war ein österreich-ungarischer Politiker und Jurist, rumänischer Nationalität.
Zusammen mit Gleichgesinnten fand er sich Anfang des 20. Jahrhunderts in einem Kreis um den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand zusammen, die Ideen für eine Umgestaltung des Vielvölkerreiches sammelten. In diesem Kontext schlug Popovici 1906 die Schaffung einer föderalen Staatsstruktur vor, der er den Namen Vereinigte Staaten von Groß-Österreich geben wollte. Das Konzept beinhaltete die Errichtung von 16 weitgehend autonomen Provinzen, die nach dem Nationalitätenprinzip gegliedert sein sollten. Einer der wichtigsten Inhalte des Konzeptes war der Bedeutungsverlust Ungarns. Aufgrund der Widerstände der ungarischen Seite und durch die Ermordung Franz Ferdinands hatte das Modell keine Realisierungschancen mehr.
Ehre ihrem Andenken